Senior atmet am Strand frische Meeresluft ein. © detailblick-foto - stock.adobe.com

Mentale Gesundheit bei Senioren: psychisch wohlauf im Alter

Der Alterungsprozess ist ein fester Bestandteil des menschlichen Lebens und geht mit vielen Veränderungen einher. Das betrifft nicht nur körperliche Einschränkungen, sondern vor allem auch mentale. So können sich beispielsweise der Renteneintritt oder das Versterben nahestehender Menschen stark auf Ihre mentale Gesundheit auswirken.

Vorsorgliche Maßnahmen helfen, um Ihr geistiges Wohlbefinden auch im hohen Alter aufrechtzuerhalten und die Lebensqualität insgesamt zu verbessern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie psychische Belastungen im Alter erkennen und bei Bedarf Hilfe in Anspruch nehmen.

Ein älteres Paar genießt einen Spaziergang an einem sonnigen Herbsttag. © detailblick-foto - stock.adobe.com

Was ist mentale Gesundheit? Das steckt dahinter

Die mentale Gesundheit beschreibt einen Zustand des Wohlbefindens, bei der Sie normale Lebensbelastungen bewältigen können. Sie ist neben der körperlichen Gesundheit eine wichtige Ressource, die für eine hohe Lebensqualität und Leistungsfähigkeit sorgt und Ihnen ein selbständiges Leben ermöglicht.

Aus diesem Grund ist es wichtig, die mentale Gesundheit zu pflegen und etwaige psychische Erkrankungen ernst zu nehmen – und zwar bis ins hohe Alter. Dies kann durch Achtsamkeit, kognitives Training, sportliche Betätigung und den Erhalt zwischenmenschlicher Kontakte geschehen.

In Würde alt werden und ein selbstbestimmtes Leben führen

Die meisten unter uns wünschen sich, in Würde zu altern. Dafür sind aber nicht nur das seniorengerechte Wohnen und die Versorgung von großer Bedeutung, sondern auch die mentale Gesundheit. Denn nur so sind ältere Menschen in der Lage, ihren Alltag aktiv zu gestalten und zu beeinflussen.

Für gewöhnlich steigt mit zunehmendem Alter die Abhängigkeit von anderen Menschen. Dennoch ist es für die mentale Gesundheit und die Erhaltung der Lebensqualität wichtig, Privatsphäre zu wahren und persönlichen Raum zu schaffen. So ist sichergestellt, dass Sie Entscheidung weiterhin selbst treffen und die Verantwortung für Ihr Leben tragen können.

Faktoren, die Ihre mentale Gesundheit beeinflussen

Im Alter werden Sie mit vielschichtigen Veränderungen und Herausforderungen konfrontiert, die psychisch belastend sein können. Welche konkreten Faktoren Ihre mentale Gesundheit beeinflussen können, haben wir Ihnen übersichtlich zusammengefasst: 

  • Übergang vom Berufsleben in die Rente
  • Verlust des Partners oder des Freundeskreises
  • Soziale Isolation
  • Zunehmende körperliche Beschwerden
  • Schwierigkeiten beim Verrichten alltäglicher Tätigkeiten
  • Natürliche Veränderungen im Gehirn
  • Veränderungen in der Persönlichkeit
  • Anpassungen der Lebensgewohnheiten bzw. des Lebensstils
Tipp

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Seniorin umarmt ihre Tochter. © Pixel-Shot - stock.adobe.com

Welche psychischen Probleme betreffen Senioren am häufigsten? Ein Überblick

Einsamkeit, ein fehlendes Zugehörigkeitsgefühl oder mangelnde Unterstützung können seelischen Stress auslösen und die mentale Gesundheit schwächen.

Erschwerend kommt hinzu, dass es für Betroffene im hohen Alter oft schwierig sein kann, zwischen dem natürlichen Alterungsprozess, körperlichen Beschwerden und psychischen Beeinträchtigungen zu unterscheiden – umso wichtiger, dass Senioren offen über ihre mentale Gesundheit sprechen.  

Demenz

Bei einer Demenzerkrankung lässt zunächst das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit nach. Im weiteren Verlauf verschwinden auch Inhalte aus dem Langzeitgedächtnis, sodass sich häufig Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Sprachstörungen, Störungen des Denk- und Urteilsvermögens sowie Veränderungen der Persönlichkeit bemerkbar machen.

Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf sind Betroffene zunehmend auf Unterstützung angewiesen. Die häufigste Demenzform ist Alzheimer. Durch einen gesunden Lebensstil können Sie das Demenzrisiko aber deutlich senken, wie die FINGER-Studie erstmals belegt. Hierbei stehen Ernährung, Bewegung und geistiges Training im Fokus.

Depression

Menschen mit einer Depression erfahren über einen längeren Zeitraum eine tiefe Traurigkeit, aus der sie keinen Ausweg zu finden glauben. Antriebs- und Lustlosigkeit machen sich breit. Zusätzlich ziehen sich Betroffene oft von Familie und Freunden zurück. Körperliche Beschwerden, wie beispielsweise Müdigkeit, Verdauungsprobleme, Appetitlosigkeit und erhöhte Schmerzempfindlichkeit sind häufige Begleiterscheinungen, die sich ebenfalls auf die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Menschen auswirken.

Schlafstörung

Eine Schlafstörung liegt dann vor, wenn Sie über einen längeren Zeitraum Probleme beim Ein- und/oder Durchschlafen haben oder es Ihnen schwerfällt, morgens zu erwachen. Betroffene fühlen sich am Tag müde und dösen möglicherweise sogar hin und wieder ein.

Zusätzlich klagen sie vermehrt über Konzentrationsschwächen, Gedächtnisprobleme oder Kopfschmerzen und sind nervös oder reizbar.

Die Ursachen für eine Schlafstörung sind vielfältig und können in Ängsten und Stress, im Konsum von Koffeingetränken oder in den Nebenwirkungen von Medikamenten liegen. Ein dauerhafter Schlafmangel kann sich stark auf die mentale Gesundheit auswirken und zu psychischen Erkrankungen führen.

Angststörung

Angst ist ein natürliches Warnsystem, das Sie bei Gefahren oder Bedrohungen in Alarmbereitschaft versetzt. Angstgefühle dienen also Ihrem Schutz. In jeder Lebensphase gibt es alterstypische Ängste. Während sich Kinder vor Dunkelheit und Erwachsene vor einem Jobverlust fürchten, sorgen sich Senioren unter anderem um eigene Krankheiten, die Pflegebedürftigkeit oder den Umzug in ein Pflegeheim. Bis zu einem gewissen Grad sind derartige Ängste normal. Bei einigen älteren Menschen können daraus Angststörungen entstehen, die Ihre Psyche belasten und Ihre Lebensqualität deutlich einschränken.  

Senioren nehmen an einem Malkurs teil. © Monkey Business - stock.adobe.com

Wie achte ich auf meine mentale Gesundheit? Unsere Empfehlungen

Es liegt auf der Hand, dass mit zunehmendem Alter die geistige Leistungsfähigkeit sinkt. Dennoch sind psychische Beeinträchtigungen keine natürliche oder unvermeidliche Folge des Alterns. So können einige Maßnahmen dazu beitragen, die mentale Gesundheit und Ihr Wohlbefinden bis ins hohe Alter aufrechtzuerhalten.

Zehn Tipps für mentale Gesundheit

  1. Besuchen Sie spezielle Fitnesskurse für Senioren, um den Kopf auszulüften und zusätzlich Kontakte zu knüpfen. Regelmäßige Bewegung ist wichtig, um gesund zu bleiben – körperlich wie geistig.
  2. Gehen Sie im Park spazieren oder arbeiten Sie im Garten. Der Kontakt mit der Natur stärkt Ihre Psyche und sorgt für Ausgeglichenheit.
  3. Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen und Calcium und trinken Sie genügend. Eine ausgewogene Ernährung tut Körper und Seele gut.
  4. Üben Sie sich in Achtsamkeit. Mit gezielten Achtsamkeits-Übungen leben Sie bewusster und erreichen mehr Zufriedenheit.
  5. Betätigen Sie sich kreativ. Mit Malen, Zeichnen oder Schreiben fördern Sie Ihr psychisches Wohlbefinden. Kreative Tätigkeiten wirken beglückend und halten das Gehirn flexibel.
  6. Pflegen Sie soziale Kontakte und nehmen Sie sich bewusst Zeit dafür. Wenn Sie wenig Kontakte haben, suchen Sie gezielt nach Freizeit- und Gemeinschaftsangeboten für Senioren, in denen Sie zum Beispiel gemeinsam kochen, backen oder einen Film schauen.
  7. Entdecken Sie Neues und bleiben Sie neugierig. Offenheit für Neues sorgt für Abwechslung und regt die Lebensgeister an.
  8. Entspannen Sie sich bewusst, um das innere Gleichgewicht zu finden. Lauschen Sie am Morgen dem Gesang der Vögel oder praktizieren Sie Senioren-Yoga. Das sorgt für Abstand zum Alltag und gibt neue Energie.
  9. Teilen Sie Freude und Sorgen mit Freunden und Familienangehörigen. Über die eigenen Gefühle zu sprechen, schafft Nähe und Vertrauen – und kann befreiend wirken.
  10. Nehmen Sie Hilfe an. Nicht nur in Krisensituationen, sondern auch im Alltag ist es wichtig, sich frühzeitig Unterstützung und Entlastung zu holen.

Kuren für Senioren: die mentale Gesundheit zurückerlangen

Die Kur ist eine wichtige Maßnahme zur Unterstützung von Senioren, die unter psychisch bedingten Beschwerden leiden. Sie dient der Linderung der Symptome und hilft dabei, die mentale Gesundheit zu stärken.

Nicht nur Berufstätige haben Anspruch auf Kuren bzw. Rehabilitationsleistungen – auch Senioren können von diesen Leistungen Gebrauch machen. In den meisten Fällen ist die gesetzliche Krankenversicherung der Kostenträger. Erachtet der behandelnde Arzt eine Kur als notwendig, decken die Kranken- bzw. Pflegekassen die Kosten für Ihre Kur. Fragen Sie bei Bedarf Ihren Hausarzt für weitere Informationen.

Gut zu wissen:

Für Senioren mit mentalen oder körperlichen Beschwerden ist es sinnvoll, die Wohnung an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. So sind beispielsweise vermehrte  Lichtquellen sowie die Beseitigung von Stolpersteinen wichtige Maßnahmen der Sturzprophylaxe. In Wohnungen und Häusern mit Stufen vermeiden Sie Unfälle durch den Einbau eines Treppenlifts: Sie bieten ein Höchstmaß an Sicherheit, um von einer Etage in die nächste zu gelangen.

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Tobias Bonk, seit 5 Jahren Treppenlift-Berater bei unserem Partner, der Wokon GmbH**

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Fazit zur mentalen Gesundheit

Es ist äußerst empfehlenswert, seine eigene mentale Gesundheit zu stärken, um positiv in die Zukunft zu blicken und Ihren Alltag bestmöglich selbständig zu gestalten. Dabei helfen diverse  Maßnahmen und Tricks, die Sie ganz einfach in Ihren Tagesablauf integrieren können.

Daneben bringt die persönliche Lebenserfahrung auch einige Vorteile für die Aufrechterhaltung der mentalen Gesundheit: Ältere Menschen haben oft schon viele schwierige Situationen im Laufe ihres Lebens erfolgreich gemeistert und verfügen deshalb über Ressourcen und Fähigkeiten, auf die Sie bei der Überwindung komplizierter Lebensphasen zurückgreifen können.

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