Barrierefrei Reisen: Eine Reisegruppe in Rollstühlen vor einem Bus

Checkliste für die Planung Ihrer barrierefreien Reise

Für einen reibungslosen und stressfreien Beginn der Urlaubsreise sollten einige Dinge beachtet werden. Dafür finden Sie hier eine Checkliste mit Tipps für einen Urlaub mit Rollstuhl, die Reise mit verschiedenen Verkehrsmitteln und was Sie bei der Wahl Ihrer Unterkunft beachten sollten. So können Sie sich optimal auf Ihre barrierefreie Reise vorbereiten.

Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln: mit der Deutschen Bahn

Der Mobilitätsservice der DB ist Ihr zentraler Ansprechpartner. Er beantwortet alle Ihre Fragen und organisiert Personen, die Ihnen beim Ein-, Um- und Aussteigen behilflich sind. Die Mobilitätsservice-Zentrale ist unter 0180 6 512 512 täglich von 6:00 bis 22:00 Uhr für Sie erreichbar.

  1. Informieren Sie sich im Vorfeld Ihrer Reise zu den Ein-, Um- und Ausstiegshilfen an den großen Bahnhöfen
  2. Denken Sie daran, dass Ein-, Um- und Ausstiegshilfen Sie auch beim Tragen eines Gepäckstückes unterstützen
  3. Nutzen Sie den Gepäcktransport von Haus zu Haus, der auch ins europäische Ausland angeboten wird
  4. Buchen Sie direkt über die Mobilitätsservice-Zentrale geeignete Sitzplätze oder Stellflächen
  5. Informieren Sie sich über die Ausstattung der Züge und Bahnhöfe mit behindertengerechten Toiletten
  6. Informieren Sie sich über die kostenlose Mitnahme einer Begleitperson für Rollstuhlfahrer im Ausland, soweit das Merkzeichen „Bl“ im Schwerbehindertenausweis eingetragen ist
  7. Beachten Sie, dass in Zügen mit Fahrkartenkauf keine Berechnung des Bordpreises für schwerbehinderte Reisende erhoben werden darf
  8. Viele neue Nahverkehrszüge verfügen über Einstiegshilfen (z.B. Rollstuhlrampen). Klären Sie mit dem Mobilitätsservice, ob Ihre Bahn über solche Hilfen verfügt
  9. Nutzen Sie die Möglichkeit, im Fernverkehr einen Rollstuhlstellplatz zu buchen, der gleichzeitig auch einen reservierten Sitzplatz für eine Begleitperson beinhaltet
  10. Beachten Sie, dass orthopädische Hilfsmittel unentgeltlich befördert werden

Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln: mit dem Flugzeug

  1. Beginnen Sie grundsätzlich frühzeitig mit Ihrer Organisation – je eher, desto besser
  2. Informieren Sie das Reisebüro bzw. die Fluggesellschaft über Ihre Mobilitätseinschränkungen
  3. Geben Sie evtl. Wünsche an, wie etwa die Abholung mit einem Rollstuhl usw.
  4. Organisieren Sie einen zuverlässigen Transfer zum Flughafen
  5. Erledigen Sie an Ihrem Zielort frühzeitig alle Rückflugmodalitäten
  6. Klären Sie, ob der Transfer vom Zielflughafen zum Hotel behindertengerecht ist
  7. Treffen Sie frühzeitig – in Deutschland mind. 90 Minuten vor Abflug – am Flughafen ein und melden Sie sich am Sonderbetreuungsschalter
  8. Wenn Sie aus medizinischen Gründen (z.B. frische OP) in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind, lassen Sie sich ein medizinisches Betreuungsformular erstellen
  9. Melden Sie den Bedarf für einen Betreuungsservice spätestens 48 Stunden vor Reiseantritt bei Ihrer Fluggesellschaft
  10. Planen Sie für alle Ihre Reisestationen genug Zeit ein

Eigene Anreise mit dem PKW

  1. Organisieren Sie frühzeitig eine Begleitperson
  2. Reisen Sie mit einem PKW, der über genug Platz für Gepäck und Rollstuhl/Rollator verfügt
  3. Achten Sie auf die sichere Unterbringung Ihres Rollstuhls, damit er bei einer starken Bremsung nicht zur Gefahr wird
  4. Buchen Sie vorzugsweise Hotels mit Behinderten-Parkplätzen
  5. Denken Sie daran, Ihren Behindertenausweis mitzunehmen
  6. Berücksichtigen Sie bei Transferleistungen daran, also z.B. Übersetzung mit einer Fähre, dass diese behindertengerecht sind
  7. Halten Sie nur an Autobahn-Raststätten, die über einen stufenlosen Eingang und ein behindertengerechtes WC verfügen
  8. Denken Sie an eine Rollstuhlverladehilfe, falls diese benötigt wird
  9. Achten Sie bei einem Mietwagen auf Ihre Bedürfnisse und Anforderungen
  10. Organisieren Sie – falls erforderlich – den Mietwagen im Ausland rechtzeitig

Hier finden Sie weitere Infos zu verschiedenen Verkehrsmittel zum barrierefreien Reisen.

Unterkunft

  1. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hotel über Behinderten-Parkplätze verfügt
  2. Klären Sie, ob der Zugang zur Rezeption/Foyer stufenlos erreichbar ist
  3. Informieren Sie sich, ob die Aufzüge auch Rollstuhlfahrer transportieren können
  4. Bedenken Sie, dass auch der Weg zu Ihrem Zimmer behindertengerecht sein muss
  5. Informieren Sie sich über die behindertengerechte Ausstattung Ihres Zimmers, also ob Türen breit genug sind etc.
  6. Beachten Sie die Ausstattung des Badezimmers. Gibt es ein WC mit Haltegriffen, eine ebenerdige Dusche etc.?
  7. Buchen Sie ein Hotel, in dem zentrale Orte wie der Speisesaal stufenlos erreichbar sind
  8. Informieren Sie sich, ob auch die Außenanlagen des Hotels behindertengerecht sind
  9. Stellen Sie sicher, dass Freizeitmöglichkeiten und Ausflugsziele in der Nähe des Hotels/Ferienortes stufenlos erreichbar sind
  10. Berücksichtigen Sie, ob Restaurants in der Umgebung des Ferienortes behindertengerecht ausgestattet sind
Tipp

Kostenlose Checkliste herunterladen

Laden Sie sich unsere Checkliste zum barrierefreien Reisen kostenlos als PDF herunter, um ganz bequem die wichtigsten Punkte zur Vorbereitung Ihrer Reise zur Hand zu haben. 

Jetzt Checkliste herunterladen

 

Wenn Sie die Planung und Organisation aber lieber nicht in die eigene Hand nehmen wollen, gibt es inzwischen auch viele spezialisierte Reiseveranstalter für barrierefreie Reisen, die auch oft komplette Servicepakete anbieten.

Senioren Ratgeber

Laden Sie den Senioren Ratgeber  bequem als PDF herunter und erfahren Sie, wie man gesund und glücklich altert. In mehreren Selbsttests wird Ihre mentale und physische Gesundheit auf die Probe gestellt - sind Sie dabei?

PDF downloaden

Das könnte Sie auch interessieren

Interview mit Yvo Escales

Dipl. Betriebswirt im Bereich Touristik und Herausgeber von Fachliteratur

Zum Interview

Behindertensport

Sport für Menschen mit Behinderung - Möglichkeiten, Vereine & Sportarten.

Zum Behindertensport

Interview Ellen Engel-Kuhn

Kontaktstelle für Behindertenangelegenheiten/ Deutsche Bahn AG

Mehr zum Interview