Behindertensportler auf der Rennbahn

Sport für Menschen mit Behinderung

Nicht nur die Paralympics machen deutlich: Menschen mit Handicap geben sich nicht mit ihrer körperlichen Einschränkung zufrieden, sondern wollen sich selbstverständlich und selbstständig betätigen sowie sportliche Leistung erbringen. Behindertensport gehört daher in fast allen Städten zum ganz normalen Angebot. Die Bandbreite des Sports für Menschen mit Behinderung reicht vom Reha-Sport über Freizeitsport, bis hin zum Leistungssport, der auch im Fernsehen gezeigt wird.

Behindertensport – Die Möglichkeiten

Sport macht Spaß. Nicht nur körperlich unversehrten Menschen, sondern auch denen, die mit einem Handicap leben. Genau wie jeder andere schätzen sie es, sich für ihre körperliche Fitness zu engagieren, etwas für die Gesundheit zu tun, ihr Selbstbewusstsein zu steigern, aber auch Geselligkeit und Gemeinschaft zu erleben.

Wissenschaftler machen ganz konkrete Auswirkungen des Sports auf Menschen mit Behinderung fest: Die physische Kondition wird verbessert. Dazu erfolgt eine Stabilisierung der Psyche und des Selbstwertgefühls durch den Kontakt zu anderen Menschen mit Handicap, was gerade für jene essentiell ist, die nicht mit einer Behinderung geboren wurden. Sport für behinderte Menschen unterstützt zudem den Umgang mit Hilfsmitteln wie dem Rollstuhl.

Gesellschaftlich fördert der Sport die Wahrnehmung behinderter Menschen und die Anerkennung der Leistungen von Behinderten. Beim Sport hat jeder Mensch die gleiche Motivation und mittlerweile sogar ähnliche Auswahlmöglichkeiten. Hilfsmittel wie Handbikes oder Carbonprothesen machen Disziplinen für Menschen mit Behinderung realistisch, an die früher kaum zu denken war.

Auch ganz traditionelle Sportarten wie Fußball oder Golf wurden mittlerweile adaptiert und erfreuen sich als Sitzfußball oder Blindengolf stetig wachsender Beliebtheit. Über 40 Sportarten gehören heute zum Angebot des Deutschen Behindertensportverbandes, Rollstuhlnutzer können dort bereits in 30 Sportarten aktiv werden. Das Angebot an Sportarten für Menschen mit Behinderung wird zudem ständig erweitert. Der Behindertensport ist heute ein ganz normaler Teil der Gesellschaft. Mobilitätseinschränkungen müssen längst nicht mehr den Verzicht auf Fitness bedeuten.

Gut zu wissen:

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Sport für Menschen mit Behinderung – Von damals bis heute

Mobilitätseingeschränkte Menschen schätzen die Vorzüge der heutigen Zeit und die technischen Neuerungen, die Handicaps im Sport ausgleichen.

Immer mehr Freizeitanbieter stellen sich auf die Zielgruppe behinderter Menschen ein und sorgen für barrierefreien Zugang zu den sportlichen Angeboten oder für speziell gestaltete Veranstaltungen.

Vor weniger als hundert Jahren war an eine solche Normalität kaum zu denken. Erst kurz nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich ein Verständnis für die Bedürfnisse derer, die in ihrer Mobilität eingeschränkt waren. Meist handelte es sich um Opfer der beiden großen Kriege.

Ihnen sollte es ermöglicht werden, sich wieder körperlich zu betätigen. Aus dem Reha-Sport für Versehrte entwickelte sich so eine weitere Unterstützung für junge Kriegsinvaliden, die sich vormals aktiv dem Sport widmeten, aber in ihrer neuen Situation auf keine bestehenden sportlichen Angebote zurückgreifen konnten.

Auch wenn Fitnessaktivitäten schon vor den Weltkriegen von Menschen mit Behinderung ausgeübt wurden – der erste Gehörlosensportverein wurde beispielsweise 1888 in Berlin gegründet – wurde Behindertensport erst nach 1945 organisiert und auf Grund des Anstiegs der Behinderungen unter den Menschen in Deutschland auch stark nachgefragt.

1950 entwickelte sich so der Deutsche Versehrtensportverband, erst 1975 erfolgte die Umbenennung in „Deutscher Behindertensportverband“.

Welcher Sport passt?

Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung sind vielfältig und für Menschen mit verschiedensten Behinderungen nutzbar. Stärker als bei klassischen Freizeitvergnügen wirkt sich allerdings eine Mobilitätseinschränkung auf mögliche Sportarten aus. Nicht jede Sportart ist für jedes Handicap ausführbar oder zugänglich, doch die Zahl gleicht sich durch technische Hilfsmittel immer mehr an. Alle, die die seit 1960 ausgetragenen Paralympics verfolgen, wissen: Es gibt sie, die Tischtennisspieler, die den Schläger im Mund halten, die blinden Schützen, die Basketballer im Rollstuhl.

Im normalen Alltag, abseits des Leistungssports, gibt es viele populäre Sportarten für Menschen mit Behinderung, die wir ihnen hier gerne exemplarisch vorstellen.
Der Deutsche Rollstuhl-Sportverband informiert dazu auch auf seiner Homepage und listet alle Rollstuhl-Sportvereine hierzulande auf: https://drs.org/

Badminton

Kann im Sitzen, Stehen oder im Rollstuhl ausgeübt werden, jeweils mit verändertem Regelwerk.

Rollstuhlbasketball wird deutschlandweit öffentlich angeboten und ist eine der beliebtesten Sportarten für mobilitätseingeschränkte Menschen.

Den Umgang mit Pfeil und Bogen kann im Prinzip jeder Mensch erlernen sogar Tetraplegiker. Seit 1960 ist die Disziplin paralympisch.

Was jeder aus der Kneipe kennt, ist auch für Rollstuhlfahrer problemlos spielbar. Um den Pfeil autark zurückholen zu können, gibt es Scheiben für Rollstuhlfahrer, die auf Schulterhöhe angebracht sind. Voraussetzung für den Dartsport ist eine uneingeschränkte Oberkörpermotorik.

Zu den Rollstuhlsportarten zählt auch das immer populärer werdende Handbiken. Alles über diese angesagte Sportart erfahren Sie hier: www.drs.org/handbike/

Für behinderte Menschen, die ihre Arme oder alternativ ihre Beine und einen Arm nutzen können, ist Schwimmen ein idealer Sport. Der Auftrieb des Wassers ermöglicht eine Bewegungsfreiheit wie kaum eine andere Betätigung.

Fußball ohne Beine klingt unmöglich, ist es aber nicht. Sitzfußball hat sich als Mannschaftssportart etabliert. 

Auch Rollstuhlfahrer oder Beinamputierte können Skilaufen. Monoski oder Krückenski machen es möglich.

Monoski: www.monoskikurs.de/

Skilaufen für Beinamputierte: www.anpfiff-ins-leben.de/

Viele Menschen mit Behinderung spielen Tischtennis. Gerade unter den Rollstuhlfahrern finden sich viele Aktive. Menschen mit einem fehlenden Unterarm oder Arm können hier am Freizeit- oder Leistungssport teilnehmen.

Generell gilt: Informieren Sie sich, welche Sportart zu Ihrer Behinderung passt. Die meisten Städte können spezielle Ansprechpartner für den Behindertensport nennen, oft ist das Amt für Soziales und Senioren in der jeweiligen Gemeinde zuständig. Auch der Behinderten- und Rehabilitationssportverband, der in vielen Bundesländern aktiv ist, hilft mit Informationen zu lokalen Angeboten. Neben regulären Sportangeboten, helfen spezielle Rehasport-Maßnahmen dabei die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern oder wiederherzustellen. Solche Reha-Maßnahmen werden mit finanziellen Zuschüssen für behinderte Menschen durch Kranken- und Rentenkassen gefördert.

Viele Vereine bieten zudem Sportarten für Behinderte an, auch dort lohnt eine Anfrage. Wer sein Wohnumfeld bereits barrierefrei gestaltet und sich so ein komfortables Wohnen mit Behinderung ermöglicht hat, kann jetzt den nächsten Schritt wagen.

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