Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung: Person im Rollstuhl mit Farbpalette

Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung

Menschen mit körperlicher Behinderung, beispielsweise Rollstuhlfahrer, wollen ihren Alltag selbstbestimmt und gleichberechtigt verbringen. Das gilt natürlich auch für Aktivitäten in der Freizeit. Die zahlreichen Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung machen dies inzwischen möglich. Hierbei gilt ebenso wie bei einem behindertengerechten Arbeitsplatz: Erst eine barrierefrei gestaltete Umwelt schafft die nötigen Rahmenbedingungen, den Alltag auch im Rollstuhl problemlos und ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Wichtig dafür ist in allen Lebensbereichen also eine behindertengerechte Einrichtung.

Barrierefreiheit beginnt zunächst in den eigenen vier Wänden. Für das Wohnen mit Behinderung müssen zahlreiche Punkte beachtet werden, damit sich die betroffenen Personen eigenständig in ihren Wohnräumen bewegen und auch hier Ihre Freizeit nach Ihren eigenen Vorstellungen gestalten können. Ein Leben mit Behinderung erfordert zwar Hilfsmittel und in bestimmten Bereichen die Unterstützung durch Begleitpersonen, doch werden die Möglichkeiten und Angebote für Arbeit und Freizeit stetig professioneller und umfangreicher.

Welche Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung gibt es?

In unserer Gesellschaft sind körperlich Behinderte vergleichsweise gut in den Alltag eingebunden und die inzwischen umfangreichen Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung sorgen dafür, dass diese ebenso am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, wie Menschen ohne körperliche Behinderung.  Es gibt viele Bemühungen, die Situation für die Betroffenen auch stetig zu verbessern. Das betrifft Freizeitangebote, wie zum Beispiel:

Darüber hinaus gibt es auch spezielle Angebote für Menschen mit körperlichem Handicap wie offene Treffen, Kurs- und Gruppenangebote oder Selbsthilfegruppen. Essentiell für die Wahrnehmung dieser Freizeitangebote ist der barrierefreie Zugang zum Gebäude oder Gelände und genügend angemessene Plätze für Rollstuhlfahrer, beispielsweise in einem Konzertsaal. Zwar gibt es noch Einschränkungen, was die Barrierefreiheit mancher Angebote angeht, aber diese werden immer weiter reduziert. Viele Einrichtungen sind bereits barrierefrei angelegt, sodass Rollstuhlfahrer einen problemlosen Zugang haben.

Sport für Menschen mit körperlichem Handicap

Über den Deutschen Behindertensportverband (DBS) gibt es viele Möglichkeiten, mit einer körperlichen Behinderung Sport zu treiben und aktiv zu sein. Allein der Deutsche Rollstuhl Sportverband e.V. bietet 26 verschiedene Rollstuhlsportarten an. Besonders ambitionierte und ehrgeizige Sportler demonstrieren bei den Paralympics, zu welch enormen Leistungen Menschen mit Behinderung fähig sind.

Daher gibt es die ganze Bandbreite an Sportarten auch als Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung. Nicht weniger als über 400.000 Mädchen, Jungen, Frauen und Männer mit Behinderung sind im DBS in seinen über 4.700 Vereinen aktiv.

Sportarten wie Schwimmen, Tennis, Handball, Tanzen oder Yoga sind auch für Menschen im Rollstuhl heutzutage selbstverständlich. Wer die besondere Herausforderung sucht, der ist bei den inzwischen auch unter Rollstuhlfahrern sehr populären Actionsportarten gut aufgehoben: Ob Wheelchair Longboarding, Para-Surfing, Para-Skydiving, Kneeboarding, Wasserski, Wakeboarding, Downhill-Dirtbiking, Buggy-Kiting oder das aktuelle Wheelchairskating – der Rollstuhl stellt inzwischen kein Hindernis mehr dar, sondern wird immer öfter als Sportgerät eingesetzt. Ein gutes Zeichen und auch Motivation für andere Behinderte, sich doch mal an einer Sportart zu versuchen.

Kunst und Kultur

Im Bereich Kunst und Kultur gibt es viele Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung, denn heutzutage wird es zumindest in den größeren Städten immer einfacher, eine kulturelle Veranstaltung oder Einrichtung auch mit einem Rollstuhl zu besuchen. Die gesetzlichen Auflagen verpflichten die Verantwortlichen, Rollstuhlfahrer in die Planungen mit einzubeziehen, für den sicheren Zugang zu sorgen wie auch für adäquate sanitäre Anlagen. Problematisch wird es bei älteren Gebäuden, wo aus architektonischen Gründen der barrierefreie Zugang nicht ermöglicht werden kann. Daher ist es für Rollstuhlfahrer immer noch unerlässlich, sich stets im Vorfeld beim Veranstalter oder der jeweiligen Einrichtung diesbezüglich zu erkundigen.

Reisen für Menschen mit Behinderung

Beim Thema Reisen stellt sich, wie in den anderen Bereichen auch, vor allem die Frage nach der Barrierefreiheit. Eine Reiseplanung auf eigene Faust ist daher immer noch eine zeitraubende und umfassende Aufgabe für einen Rollstuhlfahrer, muss er doch von der An- und Abreise über die Unterkunft bis hin zu den Aktivitäten vor Ort stets die Zugänglichkeit für den Rollstuhl in Erfahrung bringen.

Zum Glück stellen sich mehr und mehr Reiseorte auf Menschen mit Handicap ein, sodass sich der Planungsaufwand aller Voraussicht nach weiter reduzieren wird.

Barrierefrei Reisen ist daher heutzutage weniger aufwendig als noch vor Jahren. Für kürzere Ausflüge können, je nach Grad der Behinderung und eingetragenem Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis, die öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei genutzt werden. Wer dauerhaft flexibel sein möchte, kann sein Fahrzeug zu einem behindertengerechten Auto umbauen. Zudem gibt es immer mehr Reiseratgeber, die das Thema umfassend aufgreifen. Beispielsweise der Reiseratgeber „Handicapped Reisen Deutschland“: Er beinhaltet mehr als 1.000 geprüfte Beherbergungsbetriebe in ganz Deutschland, die zum größten Teil rollstuhlgerecht sind.

Eine relativ bequeme Lösung ist es, sich einer organisierten Reisegruppe mit behinderten Teilnehmern anzuschließen. Viele Verbände, wie etwa der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. (BSK), bietet Gruppen- und Individualreisen als Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung an. Hier ist der gesamte Ablauf der Reise speziell auf Rollstuhlfahrer hin ausgelegt:

  • Busreisen werden mit einem Spezialbus inklusive Hebebühne und Hecktoilette unternommen.
  • Bei Flugreisen werden Spezial-Transportstühle eingesetzt, mit denen Rollstuhlfahrer problemlos zu ihren Sitzplätzen befördert werden können.
  • Alle Hotels und Ferienanlagen sind vor Reiseantritt auf Barrierefreiheit geprüft und ausgewählt worden. Somit bieten diese Reisegruppen ein behindertengerechtes Gesamtpaket, das Barrierefreiheit und ein abgestimmtes Programm auf der gesamten Reise gewährleistet.
  • Tagesausflüge am Ferienort werden stets von kompetenten Mitarbeitern begleitet, die sich direkt um die Belange der Reisegruppe kümmern können.

Quick-Check Die häufigsten Fragen rund um Freizeitangebote für Menschen mit Behinderung kompakt beantwortet

Was kann man mit Menschen mit Behinderung in der Freizeit machen?

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Freizeit mit einem Menschen mit Behinderung zu gestalten. So lassen sich beispielsweise abwechslungsreiche Kunst- und Kulturangebote besuchen. Viele Einrichtungen sind barrierefrei angelegt, sodass Rollstuhlfahrer problemlos Zugang haben. Auch Reiseangebote können wahrgenommen werden. Hier gibt es Anbieter, welche sich auf Reisen mit behinderten Menschen spezialisiert haben.

Auch für Menschen mit Behinderung gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Sport zu treiben und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Es existieren vielfältige Kursangebote speziell für Menschen mit Handicap. Allein über den Deutsche Rollstuhl Sportverband e.V. werden 26 verschiedene Rollstuhlsportarten angeboten.

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