Gestürzter Mann benutzt Hausnotruf

Hausnotruf: der Notfallknopf für Senioren

Im Notfall nicht allein sein müssen und schnell Hilfe erhalten – das gibt vielen Senioren ein sicheres Gefühl. Ein Hausnotruf ist genau dafür da und ermöglicht es Ihnen, Ihre Selbständigkeit in den eigenen vier Wänden zu bewahren. Über einen roten Knopf können Sie in Notfällen ganz einfach einen Rettungswagen rufen: Ein kurzer Knopfdruck genügt und schon steht Im Ernstfall Hilfe bereit. Wir erklären Ihnen alles Wissenswerte rund um den Hausnotruf – von Funktionsweise und Wartung bis hin zu Kosten und Zuschüssen.

Was ist ein Hausnotruf?

Ein Hausnotruf ist ein Sicherheitssystem, das vor allem für Senioren oder Menschen mit chronischen Krankheiten entwickelt wurde. Er ermöglicht Ihnen, im Notfall schnell Hilfe herbeizurufen – selbst, wenn Sie allein zu Hause sind. Der Hausnotruf besteht in der Regel aus einem kleinen Sender, der als Notrufknopf fungiert, und einem Empfänger, der mit einer 24-Stunden-Hausnotrufzentrale verbunden ist.

Ob ein kurzer Schwächeanfall oder ein Sturz in der Wohnung – um die Notrufzentrale zu kontaktieren, müssen Sie nur den Knopf drücken. Ein geschulter Mitarbeiter nimmt dann den Notruf entgegen und verständigt, je nach Notlage, Angehörige oder den Rettungsdienst bzw. den Notarzt. Die Notrufzentrale schickt Ihnen auch dann Hilfe nach Hause, wenn Sie die Notruftaste bestätigen, aber nicht sprechen können, weil Sie beispielsweise ohnmächtig geworden sind.

Hausnotrufdienste bieten gegen Gebühr auch Zusatzleistungen zum Notruf an. Diese umfassen z. B.:

  • die Hinterlegung des Hausschlüssels beim Hausnotrufdienst, damit Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus im Notfall schnell betreten werden kann,
  • Bewegungsmelder und- sensoren, die bei Inaktivität einen Alarm beim Notrufdienst auslösen
  • Erinnerungen an Ihre Medikamenteneinnahme, Weckdienste, Essen auf Rädern und Hilfen wie Fahrdienste.
Frau im Rollstuhl mit Hund schaut aus dem Fenster. © Atchariya63 - stock.adobe.com
Frau im Rollstuhl mit Hund schaut aus dem Fenster.

Für wen eignet sich ein Hausnotruf?

Vom Hausnotruf profitieren vor allem Senioren, die allein leben oder sich häufig ohne direkte Betreuung in ihren Wohnungen aufhalten. Das gilt besonders, wenn altersbedingte Gesundheitsrisiken oder Mobilitätseinschränkungen bestehen, die das Sturzrisiko erhöhen.

Auch Menschen mit chronischen Krankheiten finden im Hausnotruf eine geeignete Sicherheitsmaßnahme – etwa dann, wenn sich der Gesundheitszustand plötzlich verschlechtern kann.

Menschen mit Behinderung können ebenfalls Schwierigkeiten haben, im Notfall Hilfe zu rufen. Ob aufgrund von körperlichen Einschränkungen oder Behinderungen, die die verbale Kommunikation und somit einen Notruf erschweren – der Notrufknopf ist auch für diese Personengruppen eine effektive Methode zur Steigerung der eigenen Sicherheit. Darüber hinaus entlastet der Hausnotruf Angehörige und Betreuer, indem er sicherstellt, dass im Notfall schnell Hilfe verfügbar ist und reduziert somit Sorgen und Stress.

Checkliste: Brauche ich einen Hausnotruf?

Wir haben eine Checkliste für Sie erstellt, anhand der Sie ermitteln können, ob sich ein Hausnotruf für Sie eignet.

  • Sind Sie in der Lage, allein zu Hause zu leben?
  • Können Sie sich problemlos in Ihrer Wohnung bewegen?
  • Haben Sie ein erhöhtes Sturzrisiko?
  • Gab es in der Vergangenheit bereits medizinische Notfälle oder Unfälle in Ihrem Haushalt?
  • Besteht ein erhöhtes Risiko für plötzliche gesundheitliche Notfälle?
  • Haben Sie eine Behinderung oder leiden Sie an einer chronischen Erkrankung?
  • Haben Sie eine regelmäßige Pflegekraft oder jemanden, der im Notfall schnell erreichbar ist?
  • Vergessen Sie manchmal, Ihre Medikamente einzunehmen?
Seniorin mit Notrufknopf um den Hals. © Ingo Bartussek - stock.adobe.com
Seniorin mit Notrufknopf um den Hals.

Wie funktioniert ein Hausnotruf?

Ein Hausnotrufsystem besteht aus verschiedenen Komponenten, die unterschiedliche Funktionen erfüllen und im Zusammenspiel dafür sorgen, dass Sie im Notfall schnell Hilfe herbeirufen können. Zu den wesentlichen Teilen gehören:

  • Ein Basisgerät mit Freisprechanlage und einem Funksender. Die Installation funktioniert ohne jegliche Umbauten.
  • Ein wasserdichter Notknopf, den Sie entweder am Hals oder Handgelenk tragen und per Funk mit dem Basisgerät verbunden ist.
  • Eine spezielle Hausnotrufzentrale, die Sie per Knopfdruck erreichen. Die Zentrale ist rund um die Uhr besetzt und dient als Schnittstelle zwischen Nutzer und Rettungsdienst.

Manche Geräte verfügen zudem über eine Passivfunktion oder Tagestaste. Wenn diese gedrückt wird, weiß die Hausnotrufzentrale, dass es Ihnen gutgeht. Sollte innerhalb eines vereinbarten Zeitintervalls die Taste nicht betätigt werden, meldet sich die Notrufzentrale, um sich nach Ihrem Wohlbefinden zu erkundigen und ggf. Hilfe zu schicken.

Übrigens: Sind Sie oft allein außerhalb des Hauses unterwegs, eignet sich zudem ein Mobilrufpaket für Sie. Dieses funktioniert ähnlich wie der Hausnotruf, übermittelt bei Knopfdruck allerdings zusätzlich per Satellit den Aufenthaltsort für den Notruf.

Senior und Tochter vergleichen Hausnotruf-Anbieter am Laptop. © fizkes - stock.adobe.com
Senior und Tochter vergleichen Hausnotruf-Anbieter am Laptop.

Hausnotrufsystem finden und einrichten: so geht’s

Ein Hausnotruf bietet nicht nur Sicherheit im Notfall, sondern auch die Gewissheit, dass Hilfe stets greifbar ist. Im Folgenden informieren wir Sie über die Schritte und Überlegungen, die mit einem Hausnotrufsystem verbunden sind.

Hausnotruf-Anbieter vergleichen

Von privaten Anbietern bis hin zu Wohlfahrtsorganisationen – Anbieter von Hausnotrufsystemen gibt es viele. Umso wichtiger ist es, dass Sie die Angebote sorgfältig miteinander vergleichen, um die beste Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse und Anforderungen zu finden. Wichtige Vergleichskriterien sind z. B. Installations- und Wartungsservice, Kosten, Reichweite, Zusatzleistungen oder Bewertungen. 

Wohlfahrtsverbände, die einen Hausnotrufdienst anbieten:

Den Hausnotruf installieren

Der Hausnotruf lässt sich schnell und einfach installieren. Haben Sie ein System mit Festnetzanschluss, müssen Sie die Basisstation nur an die Telefonbuchse anschließen und sie mit Strom versorgen. Nutzen Sie ein Mobilfunksystem, reicht der Anschluss an das Stromnetz bereits aus. Platzieren Sie die Basisstation so zentral wie möglich in der Wohnung, damit die Verbindung zum Funksender von überall aus möglich ist.

Wenden Sie sich an Ihren Anbieter, wenn Sie weitere Informationen oder Hilfe beim Installieren benötigen. Einige Anbieter schicken eine Fachkraft zu Ihnen nach Hause, andere wiederum unterstützen Ihre Kunden telefonisch bei der Installation des Hausnotrufsystems.

Tipp

Achten Sie darauf, dass Ihr Hausnotrufvertrag eine Klausel beinhaltet, die besagt, dass Mängel am Gerät sofort und ohne Extrakosten behoben werden. Angehörigen muss es möglich sein, den Vertrag im Todesfall des Hausnotrufnutzers fristlos zu kündigen. Zudem sollte der Vertrag keine Mindestlaufzeit haben.

Kosten und Zuschüsse für einen Hausnotruf

Die Kosten für einen Hausnotruf setzen sich aus einer einmaligen Anschluss- und Installationsgebühr (10 bis 80 Euro) sowie einer monatlichen Gebühr (ca. 25 Euro) für die Dienstleistung des Notrufs zusammen. Die monatlichen Kosten können sich in der Regel durch optionale Zusatzleistungen auf bis zu 60 Euro erhöhen.

Wenn die folgenden Punkte auf Sie zutreffen, können Sie einen Zuschuss durch die Pflegekasse erhalten:

  • Bei Ihnen wurde ein Pflegegrad festgestellt.
  • Sie wohnen allein oder mit einer Person, die im Notfall keine Hilfe rufen kann.
  • Es ist abzusehen, dass Sie keinen Notruf über ein handelsübliches Telefon absetzen können.

Bei positivem Bescheid der Pflegekasse werden Kosten in Höhe von 18,36 Euro im Monat übernommen, sowie einmalig 10,49 Euro für die Inbetriebnahme. Dies entspricht ungefähr dem Basistarif eines Hausnotrufs.

Gut zu wissen:

Personen, die weder pflegeversichert sind noch einen Pflegegrad erhalten haben, können die Kostenübernahme des Hausnotrufs beim Sozialamt beantragen. Dies gilt jedoch nur für Bedürftige, die Sozialhilfe erhalten. Als Nachweis der Notwendigkeit des Hausnotrufs müssen Sie dem Sozialamt ein entsprechendes ärztliches Attest vorlegen. Das Sozialamt kommt dabei für alle Kosten auf, auch für zusätzliche Extrakosten.

Senior fährt mit Treppenlift die Treppen hoch.

Alternative Notrufsysteme für Senioren

Wenn der klassische Hausnotruf nicht das Richtige für Sie ist, gibt es eine Reihe an Optionen, die Ihnen Sicherheit und Selbständigkeit gewähren. Ein Überblick:

  • Mit einem Seniorenhandy können Sie jederzeit Angehörige benachrichtigen oder den Pflege- oder Rettungsdienst für Hilfe kontaktieren. Die Bedienung eines Seniorenhandys ist selbst für diejenigen, die zum ersten Mal ein Handy besitzen, leicht erlernbar.
  • Senioren-Smartwatches bieten nicht nur die Möglichkeit, Gesundheitsdaten zu überwachen, sondern auch dedizierte Notrufknöpfe. Diese können im Ernstfall aktiviert werden, um sofortige Hilfe herbeizurufen.
  • Eine bewährte Alternative sind auch Nachbarschaftshilfen. Ein kurzer Anruf oder eine Nachricht an aufmerksame Nachbarn kann im Bedarfsfall rasche Unterstützung bieten.
  • Mit geeigneten Sicherheitsmaßnahmen können Sie Sturzprophylaxe betreiben und Ihre Mobilität im Alter verbessern. Hierfür eignet sich der Einbau eines Treppenlifts ganz besonders. Damit können Sie Treppen sicher und bequem überwinden.
Tobias Bonk Treppenlift-Berater bei Wokon für Voraussetzungen für den Treppenlift-Einbau

Tobias Bonk, seit 5 Jahren Treppenlift-Berater bei unserem Partner, der Wokon GmbH**

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